Was ist kognitive Verhaltenstherapie?

Die Kognitive Verhaltenstherapie (betrifft neben dem Verhalten also auch unsere Kognitionen = Gedanken, Einstellungen, Normen, Interpretationen, etc.) ist von allen Psychotherapien am gründlichsten erforscht worden und hat dabei ihre Wirksamkeit vor allem bei Depressionen, psychosomatischen Beschwerden, Angst-, Ess-, Sexual-, Schlaf-, und Zwangsstörungen bewiesen. So schleppen viele Menschen jahrelang Überzeugungen mit sich herum, die ihnen das Leben schwer machen, obwohl sie nach Meinung anderer oft gar nicht zutreffen. Klassiker des sog. negativen Denkens sind typischerweise "Keiner mag mich", "Ich bin unattraktiv" oder "Ich bin ein Versager". Die kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, unser Denken zu verändern und ungünstige Gedanken durch angemessenere und hilfreichere zu ersetzen. Der große Vorteil der Methode ist, dass in relativ kurzer Zeit sichtbare Erfolge erzielt werden können. In der Kognitiven Verhaltenstherapie soll die Fähigkeit einer Person, ihren Alltag zu bewältigen und mit sich und der Umwelt zurechtzukommen, verbessert werden. Die Kognitive Verhaltenstherapie gibt Erklärungen, wie psychische Probleme entstehen und vor allem, wie sie aufrecht erhalten werden. Wichtig ist dabei das Lernen. Vieles von unserem Verhalten mit seinen Auswirkungen, erwünschtes wie auch problematisches und/oder störendes, gilt als erlernt und somit – und das ist die gute Botschaft dabei – eben auch als veränderbar. Verhalten bezieht sich sowohl auf äußeres, sichtbares Verhalten als auch auf inneres Verhalten wie körperliche Reaktionen, Denken und Fühlen.

Wie funktioniert Verhaltenstherapie?

Die Behandlung setzt direkt am gegenwärtigen Problem an. Therapeut und Klient oder Klientin klären gemeinsam die Problemlage und bestimmen das Ziel der Therapie. Annahmen über die vorliegenden Probleme werden verständlich gemacht. Das daraus abgeleitete therapeutische Vorgehen wird besprochen und geplant. Verhaltenstherapie bedeutet nicht das Diskutieren und Analysieren von Problemen, sondern ermutigt zum aktiven Ausprobieren von neuem Verhalten. Durch konkrete Übungen kann gelernt werden, eigenes Verhalten und seine Auswirkungen besser zu verstehen und zu verändern. Insbesondere soll die Fähigkeit einer Person, ihre Probleme selbst zu lösen, verbessert werden. Die Lernsituationen werden dabei exakt auf die Person und ihre Probleme zugeschnitten. Schritt für Schritt kann gelernt werden, sich auf neue und bisher ungewohnte Verhaltensweisen einzulassen. Die Klientinnen und Klienten werden ermutigt, die neuen Strategien regelmäßig in ihrer persönlichen Umwelt auszuprobieren und so die in der Therapie erreichten Fortschritte auch in konkreten Alltagssituationen zu verwirklichen. Gearbeitet werden kann mit Einzelnen und/oder Gruppen, wobei es sinnvoll sein kann, Partner oder Partnerin oder auch andere Familienmitglieder dazu einzuladen.